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Empowering Women @ CLARK – Teil III

Sie sind jung, smart und in ihren Jobs oft „das Huhn im Korb”. Denn: Faiza Shehzad und Alexa Noël haben sich auf ihrem Karriereweg für IT- und Tech-Jobs entschieden – und in denen ist der Männerüberschuss auch 2021 immer noch enorm hoch.
7 Minutes
Von
Jessica Walker
,
veröffentlicht am
29.10.2021
.
Fotos:
Jonas Reuter

Unsere CLARKees hat das jedoch nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Während Alexa mit 24 Jahren bereits die IT-Sicherheit bei CLARK anführt, hat Faiza zwischenzeitlich das Quality Assurance Team geleitet.

Im dritten Teil unserer Interview-Serie „Empowering Women“ bei CLARK lest ihr, welche Erfahrungen die beiden als Frauen in der Tech-Branche gemacht haben, was Female Empowerment für sie bedeutet und warum ihnen die Arbeit bei CLARK so wichtig ist.

COVERED: Faiza, du hast bereits während deines Studiums bei CLARK gearbeitet und zwischenzeitlich sogar das  Qualitätssicherungs-Team geleitet. Und: Du hast dieses Team vor 4 Jahren als studentische Mitarbeiterin von Grund auf mit aufgebaut. Wie hast du das geschafft und wie fühlt sich das an?

Faiza: Ich bin seit Ende 2016 als Werkstudentin bei CLARK dabei. 2017 habe ich dann angefangen, Vollzeit bei CLARK zu arbeiten und meinen Master in Teilzeit zu machen. Damals war das Tech-Team noch klein und ich war die einzige Person im Quality-Assessment-Team. Seitdem sind wir gewachsen und haben es geschafft, ein QA-Team aufzubauen. Ich habe das Team dann bis Ende 2019 geleitet und danach beschlossen, mich mit dem QA-Team in einer anderen Rolle weiterzuentwickeln. Die Reise war herausfordernd, aber jeder Schritt davon war es wert.


COVERED: Stört es dich, dass du bislang die einzige Frau bist, die im QA-Team arbeitet? Und sollte sich das deiner Meinung nach ändern?

Faiza: Absolut! Wir sind aber bereits dabei, das in Angriff zu nehmen. Ich bin so froh, dass wir vor kurzem eine tolle neue Kollegin in der Qualitätssicherung eingestellt haben, die von München aus für CLARK arbeitet.

COVERED: Du hast in Pakistan deinen Bachelor in Computer Sciences gemacht und anschließend deinen Master in Distributed Software Systems in Deutschland angefangen. Hattest du dabei je das Gefühl, von deinen Professoren und Kommilitonen als Frau anders behandelt zu werden?

Faiza: Ehrlich gesagt habe ich bisher keine ungewöhnlichen Erfahrungen gemacht. Was das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Informatik angeht, hatten wir sowohl in Pakistan als auch in Deutschland aber immer weniger weibliche Studierende als männliche.

COVERED: Gibt es eine Frau, die dich auf deinem bisherigen Werdegang inspiriert hat und warum?

Faiza: Um ehrlich zu sein, inspirieren mich alle Kolleg:innen, mit denen ich studiert habe und arbeite, jeden Tag aufs Neue. Und ich schaue zu einigen Superfrauen in der Branche auf, wie etwa zu Lisa Crispin und Janet Gregory.


COVERED: Wie schaltest du nach einem langem Arbeitsalltag am besten ab?

Faiza: Indem ich abends eine warme Mahlzeit koche, mit meinem Mann zusammen esse und eine Folge „Friends“ schaue.

COVERED: Was bedeutet es für dich, bei CLARK zu arbeiten und was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Faiza: CLARK ist für mich wie mein Baby. Es ist mit uns gewachsen und ich bin mit dem, was wir bisher aufgebaut haben, emotional sehr verbunden. Es macht mir wirklich Spaß, mit dem großartigen Team von CLARK zu arbeiten. Hier wird es nie langweilig. Jeden Tag etwas Neues zu lernen, hält mich motiviert und begeistert mich.

Motiviert, begeistert und immer bereit für was Neues: Die Beschreibung passt auch perfekt auf CLARKee Alexa Noël. Seit mehr als zweieinhalb Jahren schützt sie unser Unternehmen vor Cyber-Risiken – erst als Studentin, heute in einer leitenden Position.

COVERED: Alexa, wie wird man mit 24 Jahren Information Security Officer bei einem InsurTech-Unternehmen? Und wie würdest du deine Rolle bei CLARK beschreiben?

Alexa: Ich bin in Andorra aufgewachsen, wo es nur eine Universität gibt, an der auf Katalanisch unterrichtet wird. Ich bin daher mit 17 nach Frankreich gegangen, um Informatik zu studieren und habe mich schließlich auf Informationssicherheit spezialisiert. Für meinen Master waren dann ein Praktikum und ein Auslandsaufenthalt erforderlich. Ich beschloss, es in Frankfurt zu versuchen, da meine deutschen Freunde und auch mein Freund dort wohnen. Er hat vor mir angefangen bei CLARK zu arbeiten und ein halbes Jahr später habe ich mich auch auf das Abenteuer eingelassen!

Nach einem halben Jahr Praktikum und einem weiteren Jahr als Sicherheitsingenieurin wurde mir schließlich angeboten, die Rolle des Information Security Officers zu übernehmen. Das Vertrauen, das mir meine Vorgesetzten jederzeit entgegen gebracht haben, und die Unterstützung meiner Kolleg:innen waren für meine Entwicklung sehr wichtig. Ihr Lieblingssatz war „The Sky's the Limit“, und mit dieser Einstellung gehe ich jetzt an meine Rolle als Beraterin und Botschafterin für Sicherheit bei CLARK heran.


COVERED: Von deinem Studium über deinen Job bis hin zu deinen privaten Aktivitäten kommst du immer wieder in Berührung mit klar von Männern besetzten Bereichen. Gab es schon mal Momente, in denen du das Gefühl hattest, aufgrund deines Geschlechts anders wahrgenommen oder sogar behandelt zu werden?

Alexa: Ja, die gab es. Während meines Studiums kamen drei Mädchen auf 100 Jungs und wir wurden sehr „gehätschelt“. Meine Mitstudierenden waren sehr bemüht, mir zu helfen und dafür zu sorgen, dass ich immer alles verstehe. Auch wenn das sehr nett von ihnen war, ist das etwas, was sie für andere nicht so oft tun würden. Das hat auch meine Lernfähigkeit beeinträchtigt, denn man lernt mehr durch Forschung, Scheitern und Erfahrung, als wenn man von seinem Tischnachbarn eine fertige Lösung bekommt.

In meinem Beruf kann es schwierig sein, durchsetzungsfähig zu bleiben und sich zu behaupten – vor allem, wenn man Männern Aufgaben oder Ratschläge geben muss, die fast doppelt so alt sind wie man selbst. Es ist schwer zu sagen, ob es an meinem Alter oder an meinem Geschlecht liegt, aber bei einigen Kollegen ist sehr viel schwerer, ihren Respekt zu bekommen.

COVERED: Du hast bereits in vier verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet. Hast du diesbezüglich Unterschiede erlebt, wie Frauen in Führungspositionen repräsentiert sind und dort wahrgenommen werden?

Alexa: Ich glaube nicht, dass ich genug Erfahrung habe, um diese Frage richtig zu beantworten. Aber ich habe auch viel weniger Frauen in Führungspositionen angetroffen und ich war immer nur als Freiberuflerin und Praktikantin in anderen Ländern tätig. Und einige der die Unternehmen, in denen ich tätig war, waren zu klein, um eine Führungsriege zu haben.

COVERED: Du hast vergangenes Jahr eine eigene Firma als Co-Founder:in mitgegründet, die Security Bootcamps und Escape Games anbietet. Hattest du das Gefühl, bei der Gründung vor anderen Herausforderungen zu stehen als Männer?


Alexa: Ich habe das Kaino Security Bootcamp mit fünf anderen Kolleg:innen gegründet. Unser Team ist eigentlich recht ausgewogen. Wir sind drei Frauen und drei Männer. Vier von uns kommen aus dem Bereich der Informationssicherheit, einer aus der Videospielbranche und einer aus dem Bereich des technischen Unternehmertums. Ich kann daher nicht wirklich etwas zu den Herausforderungen sagen, da unser Unternehmer mehr mit der Gründung befasst war, während wir uns mehr auf unsere Fachgebiete konzentriert haben.

COVERED: Wie kann man deiner Meinung nach mehr Frauen für Big Data, Coding, IT und Cyber Security begeistern?

Alexa: Ich denke, das kann in vielen verschiedenen Stadien einer Karriere passieren. Zurzeit bin ich ganz begeistert, wenn ich an Veranstaltungen in meiner Gegend teilnehme und ein Großteil der Redner:innen weiblich ist – es ist toll, das zu sehen und sich einbezogen zu fühlen! Es gibt allerdings noch viel zu tun, um jüngere Mädchen zu sensibilisieren, die ihre Reise noch nicht begonnen haben. Die Darstellung in den Medien ist meiner Meinung nach sehr kritisch: Wenn die meisten technischen Berufe in Serien und Filmen von Männern ausgeübt werden, ist es für junge Mädchen schwierig, sich mit diesen Rollen zu identifizieren und sich darin zu sehen. Ich bin jedoch nicht für „reine Frauensendungen“, bei denen man das Gefühl hat, dass die Regisseure einem ins Gesicht schreien: „Schaut her! Ich achte auf Geschlechtergleichstellung!“ Was wir brauchen, ist eine ausgewogene Darstellung mit echten Charakteren, die alle möglichen Interessen an allen möglichen Dingen haben.


COVERED: Was bedeutet für dich Female Empowerment?

Alexa: Für mich bedeutet Female Empowerment die gleichen Chancen zu haben, in den Bereichen erfolgreich zu sein, die ich mir wünsche. Ich denke, darüber zu sprechen und das Bewusstsein zu schärfen, ist der erste Schritt dazu, aber es gibt noch sehr viel zu tun. Wenn wir hier in Deutschland über Empowerment von Frauen sprechen, ist das bereits ein großer Schritt im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter, aber es erinnert uns auch daran, dass wir in vielen Ländern noch weit, weit davon entfernt sind.

Ich denke auch, dass es eine schwierige Balance zwischen Empowerment auf der einen und Diskriminierung auf der anderen Seite ist. Nur um „Quoten auszugleichen“, ist es leicht, viele Initiativen zu ergreifen, die mehr ausschließen als einschließen oder die Kluft zwischen den Geschlechtern vergrößern. Mir geht es mir vor allem um die Repräsentation. Sind Frauen bereits in den Bereichen vertreten, die mir gefallen? Wenn ich einen Informatikkurs belege, sind dann alle Lehrkräfte Männer? Wenn ich an einer Konferenz teilnehme, wie hoch ist der Anteil von Frauen oder nicht-binären Personen, die sprechen? Eine ausgewogene Vertretung in allen Bereichen trägt dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen. Und zwar nicht nur bei jungen Mädchen, um sie zu ermutigen, sich für ein bestimmtes Gebiet zu entscheiden, sondern auch bei allen anderen, um zu erkennen, dass bereits heute großartige Menschen aller Geschlechter großartige Beiträge zu allen möglichen Bereichen leisten.

COVERED: Nochmal vielen lieben Dank euch beiden für das Gespräch und dafür, dass ihr eure Erfahrungen und Meinungen mit uns geteilt habt!

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