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Menschen sind Menschen – Love is Love

„Über den Daumen gepeilt bin ich so ein Cis-Hetero-Typ. Andere Cis-Hetero-Menschen mögen sich fragen: Warum zum Donner ist der denn nur so versessen darauf, Wind um die LGBTQAI+ Community zu machen?” Das beantwortet uns CLARKee Pascal Erb im Pride Monat Juni.
9 Minuten
Von
Pascal Erb
,
veröffentlicht am
10.6.2021
.
Fotos:
Pexels und iStock

Uns als Unternehmen ist es wichtig, Versicherungen einfach und verständlich für alle Menschen zu machen, egal woher sie kommen, woran sie glauben, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen und wen sie lieben. Daher möchten wir uns im Pride Monat Juni dem solidarischen Kampf für die Gleichberechtigung aller sexuellen Identitäten anschließen. Ganz nach dem Motto #LOVEISLOVE! feiern wir die Vielfalt und lassen Mitarbeiter mit unserer Serie „Share your Pride” zu Wort kommen. Den Auftakt macht CLARKee Pascal Erb, der einiges zum Thema zu sagen hat.

Ich poste tatsächlich in sozialen Medien viel zum Thema LGBTQAI+ Community und gehe meinen Schwiegereltern mit Filmen wie „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?" von Kerstin Polte, einer ehemaligen Schulkameradin von mir, auf die Nerven. Letztes Jahr habe ich sogar einen kurzen Roman über ein Coming Out geschrieben und auf Wattpad veröffentlicht. Maybe a bit too much? Guess what: No! Also warum? Was heißt eigentlich Pride? Wenn ich in Wikipedia nachschlage steht da unter Bedeutung:

„Pride soll das Gefühl ausdrücken, wenn LGBT-Personen selbstbewusst mit ihrer sexuellen Orientierung und ihrer sexuellen Identität umgehen und ihr Anderssein akzeptieren, statt es als Last zu sehen." Es ist ein Gegenpol zur Scham, zur Verdrängung der sexuellen Identität, denn ferner wird aus der Dissertation von Dr. Jens Tiedemann zitiert: „Gefühle des Stolzes verbinden uns mit anderen Menschen, lassen uns kompetent, geliebt und bewundert erscheinen. Wir fühlen uns als ein Mitglied der Gesellschaft, als dazugehörig, wollen uns zeigen. Im Gegensatz dazu isolieren Schamgefühle uns von anderen, wir fühlen uns inkompetent, schwach, schmutzig und klein."

Mit anderen Worten: Es geht um die Wertschätzung von Menschen, den Wunsch akzeptiert zu werden, wie man wirklich ist und sich nicht für die eigene Identität, schämen zu müssen – weil andere es von einem verlangen. Ich habe in meinen 46 Jahren zu oft gesehen, wie schwer es für Menschen im Alltag ist, die nicht einem heteronormativen Weltbild entsprechen:

Da ist mein ehemaliger Chef aus der Kneipe, in der ich während meines Studiums gearbeitet habe. Er war einmal Geschäftsführer eines großen Krankenhauses – und wurde gefeuert, als man mitbekam, dass er schwul ist. Er hat nie wieder eine so angesehene Position in einem Unternehmen gefunden.

Da ist der Junge, mit dem ich im Internat war und der sich sehr früh als homosexuell geoutet hat. In der Folge war er sehr einsam und wurde von den anderen Jungen im Internat gemieden. Auch ich habe damals nicht ideal gehandelt, auch wenn ich bereits versucht hatte, meine eigenen Vorurteile zu überwinden.

Da war die Situation an einem „netten“ Abend unter Freunden, bei der auch so ein Typ saß und offen proklamierte „Ich lehne Schwule ab.", während, was der Kerl nicht wusste, auch zwei bisexuelle Frauen mit am Tisch saßen. Eine davon war die Gastgeberin, die die Aussage wortlos akzeptiert hat und ihn dann auch noch verteidigte. Damals hatte es mir die Sprache verschlagen, was ich heute noch bereue. Ich hätte nicht verlegen schweigen dürfen. Ich hätte ihm den Kopf waschen sollen. Das war der Zeitpunkt, der mich gelehrt hat: Kämpfe für deine Mitmenschen – auch wenn es nicht dein eigenes, originäres Problem ist.

Da war der Film über die Familie einer der besten Freunde meines Sohnes: Meine alles außer gewöhnliche Familie, der total mutig ist und mich sehr beeindruckt hat.

Da war die Erfahrung beim Schreiben, als ich für mich feststellte, dass das Thema meiner Geschichte gar nicht so sehr das Chaos des Unfalls war, über den ich schreiben wollte. Es war die Hauptfigur, bei der ich intuitiv das Gefühl hatte, dass sie schwul ist. Das Schreiben dieser Geschichte war eine außergewöhnliche Erfahrung, bei der ich noch einmal viel gelernt habe über sexuelle Identitäten, die mir vorher gar nicht bewusst waren. Das wichtigste, was ich gelernt habe: Menschen mit einer sexuellen Identität, die vom heteronormativen abweicht, haben eigentlich zwei Coming Outs. Bevor sie sich öffentlich outen, müssen sie es sich selbst gegenüber erst einmal eingestehen. Eigentlich logisch, oder? Wirklich? Muss das logisch sein? Warum ist das so? Wie wäre es, wenn homo, bi, trans oder hetero sein einfach als Frage zur Entwicklung eines Kindes dazu gehörte wie die Frage „Was willst du später einmal werden?“?

Da war die Entdeckung beim Schreiben an mir selbst: Ich erinnerte mich daran, dass ich als Kind furchtbar geweint habe, als ich verstand, dass ich nicht in der Lage sein würde, Kinder zu gebären. Ich habe bisher ein sogenanntes heteronormatives Leben gelebt und, ich habe das für mich emotional überprüft, ich habe keinen Zweifel: Ich fühle mich als Cis-Mann. Aber ich habe so erkannt, dass ich auch eine starke weibliche Seite habe, der ich mir gar nicht mehr bewusst war. Das war eine (Wieder-)Entdeckung, die mein Leben bereichert hat. Darauf bin ich stolz.

Da war die Situation neulich auf Facebook, bei der einer meiner Kontakte sich in einer Weise über das Coming Out von Demi Lovato ausgelassen hat, die mich wahnsinnig traurig und wütend gemacht hat. Er wollte, dass darüber nicht öffentlich gesprochen wird. Warum? Weil er es beschämend findet? Weil Demi Lovato sich besser verstecken soll? Ich sage: Nein!

Und da wären wir wieder beim Anfang: Solange es Menschen gibt, die öffentlich kundtun, dass sie die sexuelle Identität anderer ablehnen, die nicht mit ihrer heteronormativen übereinstimmt, müssen wir alle, die verstanden haben „Liebe ist Liebe – Love is Love" laut unseren Stolz darüber heraus rufen, schreien, posaunen und feiern. Liebe ist für mich das einzig wirklich, wirklich Wichtige im Leben. Besitz ist vergänglich. So vieles ist vergänglich. Liebe, die Menschen teilen, vermehrt sich und macht unsere Welt zu einem besseren Ort. Es ist mir wichtig, diese Liebe zu schützen und zu pflegen. Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht, die Menschen zusammenbringt, die ausmacht, was wir sind: Menschen.

Für noch mehr #shareyourpride Stories, schaut doch auf einen Sprung bei LinkedIn und Insta vorbei and SHARE YOUR LOVE!

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